China.

Ein Kurztrip nach Jiuzhaigou und Xi'an.

Hallo auf meiner Seite für China - Jiuzhaigou und Xi'an.
Hier könnt Ihr ein paar Impressionen eines Kurztrips vom 02.08. bis 13.08.2012 nach China, genauer gesagt nach Jiuzhaigou und Xi'an, nachlesen. Und auch einige Bilder sind hier zu finden.

Beim Anklicken der kleinen Bildchen werden diese in einem besseren, grösseren Format heruntergeladen. Um zu diesem Text zurückzukehren, muss der Zurück oder Back Button des Browsers angeklickt werden.

Allgemeines: Für Deutsche ist die Einreise nach China nicht problemlos. Es wird ein Visum benötigt, welches man vor der Reise bei der Botschaft bzw. einem zuständigen Konsulat ausstellen lassen muss. Mittlerweile ist die Visumsbeschaffung an einen externen Dienstleister (näheres unter Visa for China) ausgelagert und wird nicht mehr von den Konsulaten selbst erledigt. Dieser hat zwar etwas kundenfreundlichere Öffnungszeiten als Botschaften oder Konsulate, ist aber durch Erhebung einer Servicegebühr auch deutlich teurer. Wenn die Reise privat organisiert wird, so ist bei der Visabeantragung der komplette Reiseplan inklusive Flug- und Hotelbuchungen vorzulegen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es nicht unbedingt reicht, eine per E-Mail zugeschickte Einladung beim Konsulat vorzulegen. Häufig werden vom Konsulat Originale verlangt. Deren Beschaffung kostet natürlich zusätzlich Zeit. Man sollte also mit der Visabeschaffung nicht bis zur letzten Minute warten, denn es kann immer und überall eine unliebsame Überraschung lauern.
Im gesamten China gilt Pekinger Zeit. Der Zeitunterschied zur MEZ beträgt sieben Stunden, während der europäischen Sommerzeit sind es nur sechs Stunden.

Kurze Geographie: Hier sei auf die Seiten von Wikipedia verwiesen.

Geschichte: Hier sei auf die Seiten von Wikipedia verwiesen.

Flora und Fauna: Hier sei auf die Seiten von Wikipedia verwiesen.

Bunte Blümchen im Himalaya. Bunte Blümchen im Himalaya.
Bunte Blümchen im Himalaya. Bunte Blümchen im Himalaya.

Hinflug: Do, 02.08.2012 Von München geht es spät abends mit EK52 via Dubai und EK308 nach Peking, wo ich am 3.08. um 22.20 Uhr lande. Allein der Flug bei herrlichem Wetter über die schneebedeckten Bergriesen des Karakorum wäre schon diese Reise wert gewesen.

Reise: An der Einreisekontrolle stehen lange Schlangen und so muss man sich in Geduld üben. Dahinter geht es mit einem automatischen Zug zum Hauptgebäude des Terminals 3, wo man das Gepäck vom Band holen kann. Achtung, es kann passieren, dass Gepäckanhänger und Gepäckabschnitt auf der Bordkarte vor dem Verlassen der Gepäckhalle kontrolliert werden (das trifft für alle Flughäfen in China zu). Also nichts voreilig von der Tasche entfernen oder gar wegwerfen.
Das gebuchte Aulympic Airport Hotel bietet einen kostenlosen Flughafentransfer an. Am Ausgang der Security-Zone stand auch schon ein Herr und hielt ein Schild mit unserem Namen hoch. Aber es ging noch nicht gleich zum Hotel, sondern es wurde erst noch auf ein paar andere Leute gewartet. Der Kleinbus muss ja schließlich voll werden. Nach einem so langen Reisetag fällt man im Hotel dann nur noch einfach ins Bett.

Sa, 04.08.2012: Vom Hotel kann man wieder den Transferservice nutzen, allerdings nur, wenn man die Abfahrtszeit nicht verpaßt. Heute war der Bus mal pünktlich. Also nahmen wir ein Taxi. Wir flogen von Peking mit CA4122 nach Jiuzhaigou (JZH). Auch hier klappt die Abholung durch das Hotel mittels einem Taxi. Die 80km lange Fahrt von 3500m Höhe hinab in den Ort Jiuzhaigou auf ca. 2000m Höhe verleitet wieder zum ständigen Schauen, diese Bergwelt ist einfach zu schön. So verging die Fahrt wie im Fluge.
Wo liegt eigentlich Jiuzhaigou?
Unser Hotel Starway Snow Lotus liegt idyllisch direkt an einem Bach, etwa 40 Minuten Fußweg vom Parkeingang entfernt. Das Frühstück ist typisch chinesisch, für europäische Gaumen also sehr gewöhnungsbedürftig. Abendessen kann man im Hotel, aber es gibt entlang des Baihe Rivers viele kleine Gaststätten mit leckerem Angebot.

Menschenmassen am Eingang zum Nationalpark. Baumstämme in kristallklaren Wasser.
Menschenmassen am
Eingang zum Nationalpark.
Baumstämme in kristallklaren Wasser.

So, 05.08.2012: Erster Tag in Jiuzhaigou. Sonntag, an den Kassen für den Eintritt in den Nationalpark hat sich scheinbar halb China angestellt, die andere Hälfte Chinas steht an der Eingangskontrolle. Trotzdem geht der Kartenkauf und auch der Einlass relativ fix von statten. Pro Person muss man 220,- RMB löhnen, dazu kommen noch 90,- RMB für den Bus. Sehr viele Busse bringen die sehr vielen Menschen in einem für uns undurchsichtigem System zu verschiedenen Punkten des Nationalparks. In den Bussen läuft ein Video über die Schönheiten des Parks und eine Begleiterin sagt die kommenden Stationen an. Leider ist alles komplett in Chinesisch und kein einziger Hinweis auf englisch kommt darin vor. So bleibt es eher dem Zufall überlassen, an welcher Stelle des Parks man schlussendlich aus dem Bus aussteigen kann. Am Tourist Center ist eine zentrale Umsteigestelle. Hier vereinen sich die beiden Haupttäler des Parks Rize Valley und Zichawa Valley zum Shuzheng Valley. Doch auch hier halten nicht alle Busse, manche enden bereits vorher, manche fahren auch hier nur durch. Nicht nur uns ist dieses System undurchschaubar; auch die chinesischen Touristen sind davon überfordert und tun ihren Unmut über dieses System lautstark kund. Dies bewegt den Busfahrer dazu, auch an Stellen zu halten, wo er dies laut Anweisungen der Einweiser nicht tun sollte. Wir haben allerdings Glück und sitzen in einem Bus, der uns bis zum Virgin Forest bringt. Das ist das Ende des Tales Rize Valley. Von hier laufen wir zusammen mit sehr vielen anderen Leuten auf mit Holzplanken recht gut befestigten Wegen via Grass Lake und Swan Lake das Tal hinab. Leider haben wir heute ein wenig Pech mit dem Wetter, denn ab Mittag regnet es immer wieder. Andererseits hat der regenreiche August den Vorteil, dass die Bäche sehr gut, teils sogar zu gut, gefüllt sind und die Wasserfälle richtig prächtig sind.
Unterwegs gibt es Haltestellen, wo man den langen Weg das Tal hinab mit dem Bus etwas abkürzen kann. Die Seen schimmern in vielen Farben; Baumstämme liegen in dem kristallklaren Wasser und der Fluß rauscht inmitten der Bäume, Büsche und Felsen hindurch. Besonders schön sind der Pearl Shoals und der Nuo Ri Lang Wasserfall.

Bei Brautpaaren ist der Nationalpark als Kulisse sehr beliebt. Nuo Ri Lang Wasserfall.
Bei Brautpaaren ist der
Nationalpark als Kulisse sehr beliebt.
Nuo Ri Lang Wasserfall.

Mo, 06.08.2012: Drei-Tages-Wanderung "Off The Beaten Tracks".
Schon von Deutschland aus hatten wir eine kleine Trekkingtour geplant. Es war nicht ganz leicht, einen Anbieter dafür zu finden, aber nach einiger Sucherei im Internet hatten wir dann doch einen gefunden. Zwei der Ansprechpartner (siehe Reiseveranstalter) konnten auch ganz passabel englisch, was in dieser Gegend eher ungewöhnlich ist. Wir packen unsere Sachen in den großen Rucksack und laufen zum vereinbarten Treffpunkt in einem Hotel gleich neben dem Parkeingang. Hier erhalten wir von unseren Begleitern noch das Proviantpaket für die nächsten drei Tage, unserer Auffassung nach deutlich zu viel und nicht gewichtsoptimiert. So reduzieren wir auch gleich das Paket auf ein gewisses Mindestmaß; wie sich am Ende der Wanderung herausstellte, war jedoch auch das noch zu viel. Wir stiegen dann in einen Mercedes-Kleinbus, der uns zum Parkeingang um die Ecke fuhr. Hier endete die Fahrt vorerst, denn irgendwie sollten wir nicht durchgelassen werden, wir verstanden nur nicht, weshalb. Nach einigem hin und her und einigen Telefonaten unserer Begleiter, ging es dann doch plötzlich.
Wir fuhren mit dem Bus weiter bis zum Ausgangspunkt unseres Trekkings, einer kleinen bewirtschafteten Hütte bei Nade. Dort lernten wir bei einer Tasse Tibet Tee unseren dritten, allerdings vierbeinigen Begleiter für das Trekking kennen. Der Hund hörte auf den Namen Tche, wobei das E fast nicht hörbar war und was auf tibetisch ganz einfach Hund bedeutet. Ebenso nahmen wir dort unsere Blechtöpfe für das Essen in Empfang, die an Karabinern an meinem Rucksack baumelnd mich in den darauffolgenden Tagen wie einen fliegenden Händler aussehen ließen. Nach einem kurzen Stück Schotterstraße ging es dann auf weichem Waldboden hinauf. Es folgten mehrere Bachquerungen. Der Zustand der darüber führenden Brücken wurde mit zunehmender Entfernung von der Zivilisation immer schlechter. Stetig nahmen wir Höhenmeter auf. Der Rhythmus unserer beiden Begleiter Unterschied sich auch wesentlich von dem unseren. Die beiden Guides liefen schnell und machten mehr Pausen. Wir liefen langsamer und dafür stetig. Nach ca. zwei Stunden gab es eine gemeinsame Rast, die unsere beiden Begleiter gleich für ein Nickerchen nutzten. Auch der Hund legte sich nieder. Begonnen bei 2200 Höhenmetern sollte unser erster Übernachtungsplatz bei 3460 Höhenmetern liegen. Die Luft wurde immer dünner und für uns der Anstieg in der sauerstoffarmen Luft immer anstrengender. Auf 3620 Höhenmetern hatten wir dann endlich die für jeden Wanderer offene Hütte eines Hirten erreicht. Der Platz nennt sich Qubu'anfang. Wir haben es schlußendlich vorgezogen, im Zelt zu schlafen. Ein Platz war trotz des abschüssigen Geländes gefunden und mittels herumliegender Baumrinde für die Nacht präpariert worden. Die Entscheidung, im Zelt zu übernachten war eine gute, denn die Hütte, die scheinbar von einem Yakhirten genutzt wurde, war für uns "gewöhnungsbedürftig" und wegen der Feuerstelle darin mit schlechtem Kamin ziemlich verraucht.
Entfernung: ca. 7,5km
Gehzeit mit Pausen: ca. 7h 10min
Aufstieg: ca. 1300m
GPS-Track des Tages.
GPS-Track aller drei Tage.

Als Übernachtungsmöglichkeit dient die Hütte eines Yakhirten. Unsere drei Begleiter machen ein Nickerchen.
Als Übernachtungsmöglichkeit dient
die Hütte eines Yakhirten.
Unsere drei Begleiter
machen ein Nickerchen.

Di, 07.08.2012: In der Nacht hat es kurz geregnet und der nächste Tag begann mit leichtem Nebel, später schien jedoch die Sonne. Unsere beiden Begleiter haben wir am Morgen geweckt. Deshalb sind wir auch erst gegen zehn zum Pass auf 4100 Meter Höhe aufgebrochen. Mühsam haben wir uns durch das weglose Gebiet nach oben bewegt. Auch hier offenbarte sich der unterschiedliche Stil - unsere Guides liefen direkt nach oben und legten mehrere Pausen ein, wir liefen in Serpentinen und dafür wiederum stetiger. Die dünne Luft verlangte auch von uns ihren Tribut und ließ uns häufiger kurz pausieren, als am Tag davor. Den uns angebotenen Sauerstoff aus der Spraydose haben wir jedoch dankend abgelehnt - "by fair means" muss für uns schon sein. Kurz vor dem Pass sichteten wir eine Herde Yaks, zu der wir sicherheitshalber einen gebührenden Abstand eingehalten haben. Unseren vierbeinigen Begleiter haben wir zurückpfeifen müssen. Er hätte durchaus den Zorn der Herde auf sich ziehen können. Auf etwa 4110 Metern haben wir den Kamm überquert. Nach reichlich vier Stunden Aufstieg für ca. 600 Höhenmeter wurde eine ausgiebige Mittagspause eingelegt, bevor es dann an den Abstieg ging. Auf einem ausgetretenen Yakpfad ging es eine Senke hinab. Hier gibt es für einige Stunden das letzte Mal frisches Wasser. Danach ging es einen kurzen aber knackigen Gegenanstieg hinauf. Die Yaks hatten den Weg sehr ausgetreten, große Abschnitte des Weges bestanden aus 100 Prozent Morast. Wir passieren eine kleine, idyllische Wiese; eigentlich wunderbar zum zelten geeignet, aber kein Wasser in der Nähe. Etwas später kommen wir wieder an einer schönen Wiese vorbei; aber hier gibt es nur einen stark verschmutzten Tümpel. Nur wenige Minuten später aber erreichen wir unseren Campingplatz auf einer eingezäunten, ebenfalls idyllisch gelegenen Wiese namens Cuoye. Auch an diesem Ort zogen unsere beiden Begleiter als Ort der Übernachtung die auf der Wiese befindliche Hütte vor. Wir haben es uns im Zelt gemütlich gemacht. Wasser gab es ein klein wenig abseits aus einem Bach. Das aus Deutschland mitgebrachte Trekkingfutter war schnell mit kochendem Wasser zubereitet und es wurde auch noch so manche Tasse Tee getrunken. Wie auf solchen Wandertouren üblich, waren wir nicht spät in unseren Schlafsäcken verschwunden. In der Nacht waren Geräusche von Tieren zu hören, die keinesfalls nur von unserem Begleithund stammten.
Entfernung: ca. 7km
Gehzeit mit Pausen: ca. 8h
Aufstieg: ca. 600m
Abstieg: ca. 800m
GPS-Track des Tages.
GPS-Track aller drei Tage.

Morgens wallen Nebel um uns herum. Die Berge ragen bis zu 4.500m in die Höhe.
Morgens wallen Nebel
um uns herum.
Die Berge ragen bis
zu 4.500m in die Höhe.

Mi, 08.08.2012: Der nächste Morgen begann wieder mit Nebel, der sich jedoch schnell auflöste und dann den Blick auf die umgebenden Berge freigab. Wie am Morgen zuvor, waren auch wir wieder die ersten, die aufstanden. Wir packten schon etwas unsere Sachen, holten Wasser und weckten unsere Begleiter. Diese machten schnell Feuer und kümmerten sich um kochendes Wasser. So konnten wir unser Frühstück und Tee zubereiten. Gegen 9.30 Uhr brachen wir dann zu unserer letzten Laufetappe auf. Auf sehr schmalen Pfaden ging es durch hohen Bewuchs, teils Gestrüpp vorerst auf meist nahezu gleichbleibender Höhe am Steilhang entlang. Der Boden war oftmals kaum zu erkennen, da der Weg fast zugewuchert war. Es hieß ja auch "Off The Beaten Tracks". Man müsste schon sehr aufpassen, dass man nicht aus Versehen mal neben den Pfad getreten ist. Später ging es dann auf breiter werdenden Pfaden steiler bergab. Dass diese Pfade von Yaks stammten, sahen wir, als plötzlich zwei vor uns standen. Diese waren scheinbar genauso überrascht wie wir und nahmen nach einer kurzen Schrecksekunde schnell Reißaus. Auf dem weiteren Weg waren wir dennoch vorsichtig. Immer wieder mal sahen wir die Yaks vor uns und zum Schluss war deren Zahl auf sechs angestiegen. Sie hatten sich vor uns auf brachliegende, terrassierte Felder zurückgezogen. Diese waren vor vielen Jahren mit sicher sehr viel Aufwand angelegt worden, sind jetzt aber nicht mehr in Benutzung. Die Nudeln aus der Plastedose sind scheinbar einfacher zuzubereiten. Im unter diesen Feldern liegenden Dorf Quwaping wurden wir in ein recht ansehnliches Anwesen geführt. Im keinesfalls alten, erstaunlich hellem Wohnzimmer wurde ein Mittagessen aufgetischt. Der tibetische Buttertee ist uns erspart geblieben, der aufgetischte hatte aber auch einen sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack. Es gab verschieden zubereitete Kartoffeln und ebenso verschieden zubereitetes Yakfleisch. Geschmeckt hat es. Die Wände ringsum waren holzvertäfelt und bei genauerem Hinsehen waren die kompletten Wände von oben bis unten Schränke mit Türen und Schubladen. Alles war prächtig mit Schnitzereien Versehen und bunt bemalt, ohne dass es zu kitschig wirkte. Hier wurden wir wieder von unserem Mercedes abgeholt und zum Ausgang des Nationalparks gefahren. Wir verabschiedeten uns von unseren Guides und liefen wieder zu unserem Hotel hinab.
Abends saßen wir im Star Café und nahmen unser Abendessen ein. Am Rande saßen ein paar Chinesen und fotografierten uns mehr oder weniger heimlich. Hier sind wir Langnasen die Exoten und Fotoobjekte. Auch im Nationalpark am ersten Tag und dem folgenden Tag waren immer mal wieder die Kameras auf uns gerichtet. Es gab außer uns auch wirklich kaum eine andere Langnase hier.
Entfernung: ca. 6,3km
Gehzeit mit Pausen: ca. 3h 30min
Abstieg: ca. 1130m
GPS-Track des Tages.
GPS-Track aller drei Tage.

Wasserbetriebene Gebetsmühle. Mittagessen in Zharu.
Wasserbetriebene Gebetsmühle
oberhalb von Zharu.
Mittagessen in Zharu.

Do, 09.08.2012: Den heutigen Tag wollen wir uns noch ein paar der herrlichen Seen und Wasserfälle anschauen. Die heutige Busfahrt endet schon relativ zeitig am Dorf Shu Zheng. Auch zum Erstaunen der chinesischen Fahrgäste endete der Bus bereits hier. Es gibt auch keine Station zum Einsteigen in einen anderen Bus nach oben, sondern man muss bis zur nächsten Station ca. einen Kilometer laufen. Allerdings gibt es auf dieser Strecke wieder eine ganze Menge zu sehen. Jeder See und jeder Wasserfall ist hier eine eigene Attraktion. Es ist ein unbeschreiblicher Anblick, wie sich das Wasser seinen Weg über und zwischen den Felsen und durch die Bäume sucht. An der nächsten Haltestelle, am Rhinozeros Lake, steigen wir in einen Bus zum Tourist Center. Hier wollen wir in einen Bus zum Long Lake umsteigen. Bevor man die Abfahrtsstelle des Busses erreicht, führt der ausgeschilderte Weg natürlich mitten durch die zahlreichen Geschäfte des Tourist Centers. Der Long Lake ist vom Parkeingang ganze 39km entfernt. Umrahmt von hohen Bergen liegt der See in einem tiefen Talkessel. Von hier wird man in einer unaufhörlichen Menschenschlange den holzbeplankten Weg nach unten geschoben. Der Colourful Lake (auch: Five Coloured Pool) hat seinem Namen alle Ehre gemacht und schimmerte in vielen Blau- und Grüntönen. Man könnte pausenlos auf den Auslöser der Kamera drücken. Das absolut klare Wasser kann einen überhaupt nicht abschätzen lassen, wie tief diese Seen eigentlich sind. Am Colourful Lake sehen wir auch, dass der Wasserstand ofensichtlich relativ hoch ist, denn ein weiter unten am See entlangführender Weg ist vom Wasser überspült.

Die Wasser bahnen sich den Weg zwischen Bäumen und durch Büsche. Der Five Coloured Pool.
Die Wasser bahnen sich den Weg
zwischen Bäumen und durch Büsche.
Der Five Coloured Pool.

Fr, 10.08.2012: Wir nutzen die freie Zeit des heutigen Vormittags zum Schreiben der zahlreichen Urlaubskarten. Am Nachmittag entern wir dann ein Taxi, welches uns zum Flughafen fährt. Nicht jeder Taxifahrer hier ist zu dieser Fahrt bereit und so kann es vorkommen, dass man erst einige fragen muss, bevor man mitgenommen wird. Der Flugplatz ist auf dem Kamm einer Bergkette errichtet worden. Dazu müssen riesige Erdmassen bewegt worden sein, denn der Kamm ist komplett verändert worden. Dies hat natürlich aber den Vorteil, dass es keiner riskanten Flugmanöver zwischen hohen Bergen bedarf, um auf einem tief im Tal versteckten Platz landen bzw. starten zu können.
Der abendliche Flug führt uns nach Xi'an, der alten Kaiserstadt mit knapp 8 Millionen Einwohnern (2011) und Startpunkt der alten Seidenstrasse. Heute ist sie bei uns wohl am besten bekannt durch den Fund der Terrakotta-Armee. Vom Flughafen in die Stadt fahren verschiedene Buslinien; zu unserer späten Ankunftszeit war jedoch nur noch eine davon in Betrieb. Diese Linie #1 fährt in das Zentrum der Stadt und endet am Drum Tower. Das ist gut so, denn von hier sind es nur wenige Meter bis zu unserem Hotel mitten im Zentrum.

Sa, 11.08.2012: Am Morgen machen wir einen Spaziergang zum nördlichen Tor in der Stadtmauer und an der Stadtmauer entlang durch einen kleinen Park zum Bahnhof. Wir suchen uns die Haltestelle für die Buslinie Nr. 306 (auch Tourist Bus #5 genannt), welche zu den Terracotta Warriors führt. Diese Haltestelle zu finden ist eigentlich ganz einfach, denn man muss nur nach der längsten Schlange Ausschau halten. Ein Bediensteter zählte eine Anzahl von Leuten ab und schickte sie zu einem Bus. Kurz darauf fuhr der Bus ab und der nächste Schwung Menschen wurde abgefertigt. So kam man trotz dieser ewig langen Schlange dennoch relativ fix weg. Natürlich kann man auch im Hotel eine Tour zur Terracotta-Armee buchen, diese ist dann jedoch deutlich teurer. Außerdem klappert der Bus dann mehrere Hotels ab und dadurch ist man auch nicht schneller.
Eine Stewardess im Bus verkaufte die preiswerten Fahrkarten (7,- RMB pro Person) und erzählte dann einiges zur Fahrtroute und den angesteuerten Attraktionen - natürlich alles auf chinesisch. Aber offensichtlich war ihr klar, dass unsere Chinesischkenntnisse äußerst mangelhaft sind und so bat sie eine des Englischen mächtigen Fahrgast, uns eine Kurzfassung des eben Gesagten auf Englisch wiederzugeben. Den Ausstieg kann man nicht verpassen, denn es gibt neben Start- und Endhaltestelle nur zwei weitere Haltestellen, welche man getrost ignorieren kann. An der Endhaltestelle steigen wir also aus und begeben uns zum Ticketoffice. Vom Eingang des Geländes bis zu den eigentlichen Ausstellungshallen kann man mit einem kleinen, halboffenen Bus fahren. Das kostet natürlich extra und ist völlig unnötig, denn es sind nicht wie von den Bediensteten angegeben mindestens 20 Minuten Fußweg vom Eingang bis zu den Hallen, sondern höchstens zehn. Dafür steht man noch 15 Minuten in gleißender Sonne, bis man in einem dieser Busse mitkommt.
Die Terracotta-Armee ist sicher sehr bekannt und jetzt die eigentliche Attraktion, aber diese ist "nur" schmückendes Beiwerk. Die riesige Grabanlage ist eigentlich ein Mausoleum für den ersten chinesischen Kaiser Qín Shihuángdì aus dem Jahre 210 v. Chr. Die Anzahl der Figuren wird auf ca. 7300 geschätzt; es wurden jedoch noch nicht alle ausgegraben. Im März 1974 versuchten Bauern einen Brunnen zu graben und entdeckten dabei die ersten Terracotta-Soldaten.
In drei Hallen, welche über die Ausgrabungsstätten gebaut wurden, werden Soldaten, Pferde, Wagen und anderes gezeigt. Man betrachte die einzelnen Figuren näher - es gibt keine Kopie einer anderen Figur, eine jede Figur ist einzigartig. Die Figuren insgesamt, die Gesichtszüge, selbst die Stellungen der Hände und Finger sind unterschiedlich. Dabei ist die Armee in Schlachtordnung aufgestellt; mit Vorhut, Haupttruppe, Nachhut und Flankenschutz. Weiterhin gibt es eine Staffel mit Pferden und einen Kommandostab.
Wir fahren mit dem Bus wieder zurück nach Xi'an. Etwas versteckt gibt es am Nordtor einen Aufgang zur Krone der Stadtmauer. Diese ist in einem hervorragenden Zustand und umschließt mit einem Umfag von ca. 14km die Altstadt von Xi'an, bzw. das, was von ihr übrig geblieben ist. Wir laufen auf dieser Stadtmauer ostwärts bis zum Südtor. Hier gibt es eine Ausleihstation für Fahrräder, mit denen man die Stadtmauer befahren kann. Abends werden die Türme der Stadtmauer angestrahlt, die gesamte Krone ist mit einem Leuchtband verziert. Ein abendlicher Spaziergang in der Dunkelheit lohnt so in jedem Falle; auch Drum- und Bell-Tower sind wunderschön in der abendlichen Beleuchtung anzuschauen.

Terracotta-Armee bei Xi'an. Terracotta-Armee bei Xi'an.
Terracotta-Armee bei Xi'an. Terracotta-Armee bei Xi'an.
Südtor der Stadtmauer in Xi'an. Drum-Tower in Xi'an.
Südtor der Stadtmauer in Xi'an. Drum-Tower in Xi'an.

Rückflug: So, 12.08.2012: Mit dem Flughafenbus #1 fahren wir wieder hinaus zum Flughafen. Mit CA1210 geht es 13:30 von Xi'an nach Peking (an 15:20 Uhr). Dann gibt es eine lange Wartezeit auf dem Flughafen, denn erst fünf Minuten vor Mitternacht geht es mit EK307 von Peking nach Dubai und mit EK49 in einer A380 weiter von Dubai nach München. Ankunft in München ist am 13.08.2012 um 13.00 Uhr.

Reiseveranstalter keiner, privat organisiert
Kontakt für die Dreitagestour: daihongeva@hotmail.com oder kieran@jiuzhai.com

Weitere Infos über Jiuzhaigou gibt es unter anderem hier:
Karte Jiuzhaigou NP mit Busstationen Karte
Karte des Jiuzhaigou NP mit Busstationen
Jiuzhaigou Nationalpark auf Wikipedia Wikipedia
Beschreibung des Jiuzhaigou Nationalparks
Internetseite des Jiuzhaigou-Nationalparks (englisch) Jiuzhai Valley National Park
Internetseite des Jiuzhaigou-Nationalparks (englisch)

Literatur- und Filmtipps:

  1. Lonely Planet Reiseführer China, D. Harper, P. Chen, C. W. Chow, Lonely Planet, ISBN 3829722389, 28,99 EUR

Zum Seitenanfang

www.lutz-hauptmann.net